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Feb 18, 2018 87 tweets 11 min read Read on X
Kapitel 2
Jobs
( KEINE SATIRE.)

Nach meinem abgebrochenen Sozialpädagogik Studium arbeitete ich für eine frisch gegründete Firma . Ein Briefabhol- und Bringdienstleister welcher in Hamburg der Deutschen Post Konkurrenz machen wolte.
Das logistische System dieser Firma war einfach und genial. Doch wie bei allen großen Ideen, geriet dieses geniale Konzept schnell an seine Grenzen.

Die Grenzen waren Briefkästen innerhalb eines Mehrfamilenhauses.
Angeblich hatten die Angestellten der deutschen Post Schlüssel für jene Mehrfamilienhäuser mit innenliegenden Briefkästen, doch wir mussten jedesmal an Haustüren klingeln um Briefe zuzustellen, das kostete Zeit und Zeit ist in der Logistik kostbar.
Dazu kam die eher schleppende Arbeitsmoral der Angestellten, und ehemalige Postangestellte die Briefe nicht auslieferten sondern in Schließfächern am Hauptbahnhof bunkerten. Nach knapp einen Monat, reduzierte sich drastisch die Anzahl der Briefe, die wir auszuliefern hatten.
Wir rechneten nach und kamen zu dem Schluss, dass sich die ganze Nummer für diese Firma nicht mehr rechnet. Ein paar Tage später wurde, kurz vor Arbeitsbeginn, von dem Fillialleiter erklärt, dass die Firma insolvent sei.
Das war ein Schock für alle Angestellten und es wurde bitterlich geweint. Also nahm ich den nächstbesten Job an.

Der Job wurde mir von einem Freund vermittelt und es ging um 21 Mark Stundenlohn, das war damals 1999 ein Spitzenlohn für so Typen wie mich.
Es gab kein Bewerbungsgespräch, sondern man fing da irgendwie einfach an. Die Arbeit war interessant, denn wir bauten an einem Kreuzfahrtschiff in einer großen Hamburger Werft mit.
Die ganze alt ehrwürdige Werft wimmelte von Subunternehmern und osteuropäischen Billiglöhnern, fiel mir gleich am ersten Arbeitstag auf. Nach ein paar Wochen hatte ich ein grobes Bild von der Art und Weise wie auf jener Werft gearbeitet wurde.
Die Werft beauftragte eine Fremdfirma, die wiederum Fremdfirmen beauftragten um Arbeitskräfte zu beschaffen. So hielt man die Löhne knapp und Jenseits eines Tarifvertrags. Nach einem Monat harter Arbeit und vielen Überstunden, sollte eigentlich ein Arbeitsvertrag fertig sein,
doch man bot uns Schwarzarbeit an. Was zum Geier geht hier bei dieser Werft eigentlich ab, dachte ich mir und pochte auf einen korrekten Arbeitsvertrag mit ordentlichen Stundenlohn.
Angeblich wären die Arbeitsverträge noch beim Steuerberater vertröstete man uns, und leider könne man uns nicht den kompletten Lohn auszahlen, weil die Auftraggeber noch nicht bezahlt hätten.
So ist das wenn man für Subunternehmer arbeitet, so etwas hatte ich auch bei einem Studentenjob erlebt, manchmal muss man ein paar Tage auf sein Geld warten.
Schwarzarbeiten wollte ich nicht und wenn es endlich einen Arbeitsvertrag gäbe dann wäre ich auf der sicheren Seite.

Eigentlich war der Mitinhaber des Subunternehmens ein netter Kerl und man konnte gut mit im reden.
Wir arbeiteten sogar dynamisch zusammen und er erzählte gerne aus seinem Leben, wie er zum Beispiel an einem Strand in Spanien völlig zugedröhnt die Weisheit der Welt erfahren hatte, ein ganz neuer Mensch wurde und dann entschied der reichste Mann der Welt zu werden.
Die EU wollte ihm jedoch keine Fördergelder für seine Firma geben, darum dauert das Milliardär werden etwas länger. Die Story wie er eine Lagerhalle in die Luft gesprengt hat um eine Lieferung Computer in den nahen Osten zu verhindern, hat mich dann doch zum nachdenken gebracht.
Er brüstete sich angeblich sogar bei der Polizei, die ihn schnell schnappte, wie professionell seine Sprengung doch gewesen wäre. Leider war das noch nicht alles, ...
er jobbte angeblich mal beim SPIEGEL und gelangte an geheime Informationen worauf er monatelang von „Freimaurern“ beobachtet wurde und nur als Frau getarnt „entkommen“ konnte.
Das wäre mir ja alles völlig egal gewesen hätte dieser Typ einfach einen Arbeitsvertrag und vollständigen Lohn ausbezahlt, doch das hat er nicht. Das Subunternehmen wollte sich ums Lohn auszahlen drücken und vertröstete uns immer wieder mit irgendwelchen Lügen.
Das Subunternehmen holte sich dann kostenlose Tischlereipraktikanten, obwohl es bei diesem Auftrag nichts zu tischlern gab. Die Praktikanten waren jedoch gut informiert und machten diesen Job ohne Bezahlung nicht lange mit, ...
denn das ganze wäre billige Abzocke, informierte man mich. Der Job ist nicht wirklich legal, wurde mir klar. Nach knapp zwei Monaten hieß es dann: „Wer nicht schwarzarbeiten will, muss gehen.“
So bekam ich dann endlich einen Arbeitsvertrag und vollständigen Lohn, eine Woche nach dem ich gekündigt hatte. Es gab dann natürlich nicht 21 DM Stundenlohn, sondern nur 15 Mark.
Leider hatte ich Nichts aus diesen Vorwarnungen des Universums gelernt und wurde selbst zum Subunternehmer, beziehungsweise zum Scheinselbstständigen. Ich stürzte mich Hals über Kopf in das Unternehmen: Selbständiger Fahrradkurier.
Ein Unternehmen das nicht nur gefährlich war sondern auch noch kein Geld in die Kasse spülte. Nach knapp drei Jahren stieg ich vom Fahrrad und wollte von der ganzen Hektik nichts mehr wissen. Jobs als Festangestellter gab es jedoch kaum noch, außer bei der Zeitarbeit.
Ich fand dann einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma und zwar exakt für ein halbes Jahr.
Es lief damals nämlich so: Man bekam den niedrigsten Lohn egal welche Qualifizierung man hatte weil die Auftraggeber nicht mehr Lohn zahlen wollten.
Nach einem halben Jahr wäre für einen Zeitarbeiter laut Tarif eine Lohnerhöhung und ein Festvertrag fällig gewesen. Um diese Gewinn hemmenden Barrieren zu umgehen ...
..wurden Zeitarbeiter nach einem halben Jahr gefeuert und dann, nach einem Monat, wieder aufs neue, für ein halbes Jahr, eingestellt.
So landete ich dann auf dem Arbeitsamt und erfuhr , dass ich gar kein Anspruch auf Arbeitslosengeld hätte. Nach Studium und Selbständigkeit wäre mein Anspruch erloschen, und nur ein halbes Jahr Arbeit zählte nicht mehr.
Das war ein Schlag in die Magengrube, denn vor Studium und Selbständigkeit hatte ich jahrelang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Doch die Dame vom Arbeitsamt hatte interessante Ideen wie man Bewerbungen zu schreiben hätte die auf jeden Fall gut ankommen.
„Sie packen einen Teebeutel mit in die Bewerbung, damit die gestresste Personalabteilung sich verstanden fühlt.“
Es war gut gemeint von dieser Dame, jedoch befanden wir uns damals in einer Zeit nach dem elften September 2001, einer Zeit wo die Poststellen von Firmen sehr nervös waren.
Die Poststelle vom NDR ließ sämtliche Postsendungen röntgen bevor sie weitergeleitet wurden und geradezu hysterisch penibel wurde der Posteingang beim Springer Verlag kontrolliert.
Das wußte ich weil ich mal als Fahrradkurier unterwegs war. Dass eine Bewerbung mit Teebeutel beim NDR theoretisch einen S.E.K. Einsatz auslösen könnte weil man einen Brief mit „Draht und pulveriger Substanz“ gefunden hätte, war dieser Frau vom Arbeitsamt nicht bewusst.
Auf meiner Suche nach Arbeit stolperte ich unbedarft in einen Pseudojob rein. Ein Vertreterjob für eine Firma die für einen Telefonanbieter arbeitet. Der Arbeitsalltag war ernüchternd.
Selbstbezahltes nutzen des öffentlichen Nahverkehrs um dann in irgendwelchen Stadtteilen von Haustür zu Haustür zu laufen, um sturmklingelnd sich Einlass zu erschummeln.
Es war ein illegaler Hausiererjob, wurde ich während einer Tour von einer genervten Anwohnerin aufgeklärt. Dabei lief ich nur bei einem Arbeitskollegen mit, jemand der das schon ein paar Monate machte.
Natürlich relativierte der Arbeitskollege die Aussage der genervten Anwohnerin, doch ich roch den Braten. Das war mal wieder kein wirklich legaler Job.
Vor Arbeitsbeginn am nächsten Tag hab ich dann den kompletten Arbeitsalltag mitbekommen. Man traf sich vor dem eigentlichen Hausieren in einem Konferenzraum der Firma und übte einen Text.
Die Leute standen sich in Zweiergrüppchen gegenüber und übten den Text. Der Text bestand aus ein paar Satzbausteinen, und diese Hausierer sagten diesen Text ein paar hundert Mal am Tag auf, ....
doch vor Arbeitsbeginn standen die da wie Zombies rum und beteten diese Verkaufsfloskeln hoch und runter. Wo bin ich denn hier gelandet, dachte ich noch und konnte mir nicht vorstellen etwas noch absurderes in diesem Kontext zu erleben.
Doch dann wurde das herunterbeten unterbrochen denn die Showeinlage folgte. Wir sollten uns im Kreis aufstellen, es käme nun der Bezirksleiter dieser Firma und der hätte uns was zu erzählen.
Der Bezirksleiter legte auch ohne zu zögern los: „Ich weiß noch wie ich damals, genauso wie ihr, die Annonce in der Zeitung gelesen habe: Büroeröffnung 30 Angestellte gesucht. Damals brauchte ich einen Job und dachte zuerst: Das kann ja nicht seriös sein,....
wenn die 30 Leute auf einmal suchen. Ich bin dann aber doch aus Neugier hingegangen und hab mich überzeugen lassen. Abends kam ich dann nach Hause und hab meiner Mama erzählt, ....
dass ich Filialleiter bei dem neuen Job werden könnte, und sie so: Junge, dafür muss man doch studieren. Man kann doch nicht einfach so Filialleiter werden.
Doch dann wurde ich nach relativ kurzer Zeit Filialleiter meiner eigenen Filiale und heute bin ich Bezirksleiter, so läuft das bei uns. Hier ist auch keiner böse oder so, wir sind hier alle nette Leute.“
Was für eine beknackte Story hat dieser erbärmliche Bezirksleiter denn da abgelassen, dachte ich noch spöttisch, aber der Kerl legte noch ne Schippe drauf und fragte laut in die Runde:
„WER IST SEXY?“ und die Runde antwortete lautstark im Chor „WIR SIND SEXY!“ Worauf der Bezirksleiter rief: „UND WIE SEXY?“ Und ein euphorischer Chor skandierte:“ SUPERSEXY!“
Die Nummer wiederholte sich dann dreimal hintereinander und wurde mit einem euphorischem Jubel beendet. Ich zweifelte die Realität an in der ich mich befand, das war einfach zu abgefahren für mich.
Diese Firma wirkte auf mich wie eine Sekte denn seriöse Arbeit sieht anders aus.
Jobangebote aus Zeitungen stufte ich erstmal als potentiell unseriös ein, und fuhr darum jeden morgen zum Arbeitsamt um, in extra dafür bereitgestellten Computerräumen,...
an einem PC im Arbeitsamtnetzwerk nach Jobs zu suchen. Im virtuellen Netzwerk des Arbeitsamtes kann es doch nur seriös zugehen dachte ich damals.
Meine tagelange Suche hatte Erfolg und ich saß wartend im Flur einer kleinen Firma. „Der Chef ist gleich da.“ versicherte alle zehn Minuten die Sekretärin.
Die lange Wartezeit auf das Bewerbungsgespräch im Wartezimmer fiel mir gar nicht auf, denn ich unterhielt mich angeregt mit einem weiteren Bewerber der auch schon seit einer Stunde wartete.
Der Typ erzählte mir er würde sich bei dieser Firma um ein Praktikumsplatz bewerben. Das Arbeitsamt hätte ihn geschickt. Seine Fahrkarte von NRW nach Hamburg und zurück hätte das Amt bezahlt. Er müsse wohl auch umziehen für dieses sechs Wöchige unbezahlte Praktikum,...
doch das Arbeitsamt meint das Praktikum wäre ne riesen Jobchance für ihn. Dann endlich erschien der Chef und es wurden Bewerbungsgespräche geführt.
Als ich dann wieder auf dem Weg nach Hause war, wurde mir klar das ich mir einen unbezahlten Praktikumsplatz habe andrehen lassen. Das Arbeitsamt versicherte mir das ein unbezahlter Praktikumsplatz aus dem Arbeitsamtcomputer keine unseriöse Sache sei, ...
und dass viele Firmen erstmal Probearbeiten lassen und das Praktikum nennen. Eine übliche Angelegenheit, kein Grund zur Besorgnis.
Dieser Praktikumsplatz war auf den ersten Blick besser als dieser merkwürdige Zeitarbeitsjob den ich ablehnte .
Der Job wo ich Scheiße schieben sollte für untertarifliche sechs Euro und einen Cent. (Kapitel 1 "Bewerbungsgespräche")
Doch ein normaler Praktikumsplatz war das nicht. Meine Aufgabe war es am Schreibtisch zu sitzen und E-Mails an potentielle Kunden zu verschicken. Beworben hatte ich mich eigentlich auf einen Lageristenjob, ...
doch die waren davon beeindruckt wie seriös ich beim Bewerbungsgespräch gekleidet war und boten mir ein Praktikumsplatz im Büro an. Im Büro saß eine Sekretärin und ich.
Die Chefs kamen selten vorbei und wenn dann mit Mercedes und in Trainingsanzügen. Neben mir auf dem Schreibtisch sammelten sich so um die 50 Bewerbungsmappen an. Alle wollten diesen Job in der Logistik auf den auch ich mich beworben hatte. Der Job aus dem Arbeitsamtcomputer.
Zwei Tage nach dem ich in dieser obskuren Firma angefangen hatte, landete ein Brief vom Sozialamt bei mir. Da ich Kein Arbeitslosengeld bekam beantragte ich Sozialhilfe, Hartz 4 gab es noch nicht.
Nun wurde ich, bevor ich überhaupt auch nur einen Cent bekommen hatte vom Sozialamt, mit 25% sanktioniert. Außerdem drohte eine Verschärfung der Sanktion auf 50% weil ich der Sachbearbeiterin des Sozialamts Bestechlichkeit vorgeworfen hatte.
Ich klagte mein Leid einem der Chefs und der erzählte mir ganz unverblümt, dass mein Bestechlichkeitsvorwurf gar nicht so daneben läge.
„Das machen doch alle Anderen auch so. So läuft das heute auf dem Arbeitsmarkt. Wenn wir zum Beispiel morgen 50 Leute zum Containerpacken brauchen, die nix kosten sollen, dann rufen wir beim Amt an und sagen, dass wir 50 Leute brauchen die umsonst arbeiten.
Das Amt sagt dann: Kein Problem, das kostet aber hundert Euro in unsere Kaffeekasse.“
Krampfhaft lächelte ich zurück. Der Chef rief dann tatsächlich bei meiner Sachbearbeiterin vom Sozialamt an und verhinderte eine weitere Sanktion.
Am nächsten Tag kam ich mit der Sekretärin ins Gespräch. Die Chefs waren mal wieder nicht da. Sie erzählte, dass sie sich nicht trauen würde zu kündigen um die Firma zu wechseln, der Chef wüsste ja wo sie wohnt.
Dann kam ein weiterer Praktikant ins Spiel. Er saß vor diesen 50 Bewerbungsmappen und führte Telefongespräche: „Sie haben sich doch bei uns beworben, und sie sind doch zur Zeit arbeitslos und bekommen Geld vom Staat.
Sie kommen am Sonntag um fünf Uhr Nachmittags zu uns auf den Betriebshof und dann fahren sie für 4 Wochen nach NRW und machen erst mal ein unbezahltes Praktikum. Sie wohnen da in extra angemieteten Räumen.“
Ich konnte nicht glauben was ich da hörte, doch der Typ führte an diesem Freitagnachmittag tatsächlich 50 Gespräche und ratterte jedesmal diesen Text runter.
Widerspruch von Seiten der Angerufenen wurde weggebügelt mit: „Sie bekommen doch Geld vom Staat da dürfen sie keine Jobs ablehnen auch kein unbezahltes Praktikum.
Wenn sie diesen Job ablehnen und Sonntag nicht um fünf auf dem Betriebshof sind dann rufen wir beim Arbeitsamt an und dann werden ihnen 25% gekürzt.“
Am Samstagvormittag rief dieser Praktikant auch mich an und verlangte von mir das ich nach NRW fahren solle um dort für 4 Wochen unbezahlt in einer Getränkeabfüllanlage Getränkekisten zu stapeln.
Am Montag darauf saß ich bei einer Zeitarbeitsfirma zum Vorstellungsgespräch und bekam einen Job wo ich dann tatsächlich den üblichen korrekten Tariflohn bekam.
Einen Job als Umzugshelfer, extrem Knochenschindend und mit täglichen Überstunden in einer sechs Tage Woche. Völlig unerwartet traf dann ein Brief von einem Arbeitsamt aus NRW ein.
Mir wurde eine Sanktion angedroht weil ich bei diesem Praktikumsplatz Arbeit verweigert hätte. Ich rief bei dem Arbeitsamt an und fragte nach was ein Arbeitsamt in NRW mit mir in Hamburg zu tun haben soll ....
und ob die noch ganz dicht inner Birne sind, denn ich hatte ja zu der Zeit einen Job.
Einer der vielen Umzugsjob für diese Zeitarbeitsfirma fand bei der Innenbehörde Hamburg statt, genauer beim Dezernat interne Ermittlungen.
Meine Aufgabe war es den Fahrstuhl während der Fahrt nach oben zu bewachen, nur ich alleine und die zu transportierenden Sachen dürften sich im Fahrstuhl aufhalten.
„Und genau das ist der Punkt.“ Sagte der Zeitarbeitsdisponent, bei einem unerwarteten Anruf nach Feierabend, zu mir. „Sie waren allein im Fahrstuhl, mit dem Kühlschrank.“ Ich erinnerte mich an einen Kühlschrank der im Fahrstuhl transportiert wurde.
Der Disponent warnte mich: „Es werden Fingerabdrücke genommen, von den Beamten des Dezernat interne Ermittlungen, von allen Verdächtigen, also vielleicht auch von ihnen, ....
denn in dem Kühlschrank befand sich eine Schüssel Kartoffelsalat die einem der Beamten gehörte, und da hat wohl jemand mindestens drei Löffel von gegessen! Irgendjemand von den Umzugshelfern, und das Dezernat sagt:
Wer kartoffelsalat klaut, der klaut auch Geld, da muss man zwangsläufig ermitteln.“ Ob der Zeitarbeitsdisponent mich verarschen wollte oder ob des besagte Dezernat tatsächlich wegen „Mundraub“ ermittelte habe ich nie erfahren.
Ein paar Monate später bekam ich ein Einschreiben vom Zoll, von Sonderermittlern des Zolls. Man ermittelte gegen die Firma, wo ich dieses dubiose Praktikum gemacht habe, wegen Betrug und Menschenhandel und ich sollte als Zeuge aussagen.
Da ich ja schon mal da war, und das ganze eine amtliche Zeugenaussage war, erzählte ich natürlich auch von den anderen Geschichten.
Die Aussage: „Wenn sie hier nicht arbeiten wollen, ruf ich beim Amt an und dann werden sie sanktioniert.“ zieht sich ja wie ein verbindender roter Faden durch diese Geschichten.
Eine „Wechselwirkung“ zwischen dubiosen Arbeitgebern und Behörden war also offensichtlich vorhanden. Hartz 4 war noch gar nicht da, doch es wurde trotzdem sanktioniert und es gab einen Arbeitszwang.
das war "Kapitel 2"
"Kapitel 1" und demnächst "Kapitel 3"
gibt es hier :
cherubimu.wordpress.com/2018/02/05/kap…
anmerkung:
weil das
dezernat interne ermittlungen #polizei #hamburg
so penibel war ( causa kartoffelsalat)
dachte ich die damen und herren
wären die beste adresse um die sachbearbeiterin des sozialamts anzuzeigen
es war eine richtige entscheidung - siehe "kapitel 1"

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